Was tun bei Sehnervschädigung?

Es gibt eine ganze Reihe von Erkrankungen, die in ihrer Folge zu einem Sehverlust durch Sehnervschädigung führen können. Dabei handelt es sich zum einen um Augenleiden wie zum Beispiel das Glaukom – auch als Grüner Star bezeichnet. Zum anderen treten Sehnervschädigungen oder Sehverluste auch im Zusammenhang mit neuronalen Erkrankungen oder Schlaganfällen auf. Auch bei Diabetes mellitus kann es zu Einschränkungen des Sehvermögens kommen. Für die betroffenen Patienten geht damit eine erhebliche Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität durch Gesichtsfeld-Defekte einher.

Prof. Dr. med. Bernhard Sabel hat ein Verfahren entwickelt, das Patienten mit Sehnervschädigungen zu einer besseren Sehleistung verhelfen kann. Dazu arbeitet er in einem interdisziplinären Forschungsnetzwerk mit Medizinern aus Italien, Polen, Finnland und Deutschland zusammen. Aktuell verfolgt er mit seiner Behandlung von in ihrer Sehleistung eingeschränkten Patienten nach einem Schlaganfall einen modernen Behandlungsansatz, der auch Thema des internationalen Forschungsprojekts REVIS ist.

Der Hintergrund: Etwa ein Drittel aller Patienten mit einem Schlaganfall leiden unter einer Beeinträchtigung ihres Sehvermögens, das sind etwa 2,1 Millionen Patienten jährlich. Was versteht man unter visueller Restitution bei Sehverlust?

Visuelle Restitution ist ein modernes Behandlungsverfahren bei Sehverlust durch Sehnervschädigung

Sehnervschädigungen lassen sich nicht vollständig wieder beheben. Doch es gibt eine Chance, stets vorhandenes Restsehvermögen zu aktivieren. Die sogenannte Savir-Therapie, entwickelt von Prof. Dr. Bernhard Sabel, macht sich die Lernfähigkeit des Gehirns zunutze. Mit gezieltem und täglich angewendetem Sehtraining auf der einen und einer Stimulation mittels nicht-invasiven Wechselstromimpulsen auf der anderen Seite kann das Sehvermögen von Patienten mit Sehnervschädigung erheblich verbessert werden.

Zurück zu einem besseren Sehvermögen nach krankheitsbedingtem Sehverlust

Mit der modernen Savir-Methode können Patienten über Elektrostimulation wieder ein besseres Sehvermögen erlangen. Die Elektrostimulation erfolgt dabei mit einem speziellen Gerät zur Hirnstimulation, das aus einer Stimulationseinheit und Stimulationselektroden besteht, die an der Stirn angebracht werden. Es handelt sich dabei um ein im Rahmen von klinischen Studien erprobtes und durch die deutschen Gesundheitsbehörden geprüftes und zugelassenes Gerät. Das Behandlungsverfahren und die verwendeten technischen Geräte werden in laufenden Forschungsprojekten wie dem REVIS-Projekt beständig weiterentwickelt.

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