Glaukom und Lebensstil: Was Sie selbst tun können
Glaukom ist eine ernstzunehmende Augenerkrankung, die unbehandelt zur Erblindung führen kann. Neben der medizinischen Behandlung durch einen Augenarzt gibt es aber viele Dinge, die Sie selbst tun können, um das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen oder gar zu verbessern, was Ihre Lebensqualität steigert. Ein gesunder Lebensstil spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Die Bedeutung eines gesunden Lebensstils
Ein gesunder Lebensstil kann zwar kein Glaukom heilen oder bereits verloren gegangenes Sehvermögen wiederherstellen, aber er kann dazu beitragen, den Augeninnendruck zu senken, die Durchblutung des Sehnervs zu verbessern und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Dies kann das Fortschreiten des Glaukoms verlangsamen und Ihre verbleibende Sehkraft erhalten bzw. verbessern.
Was Sie selbst tun können
Ernährung
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten.
- Nehmen Sie ausreichend Augenschutz-Vitamine wie Lutein zu sich, das in grünem Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl vorkommt. Vitamin-Präparate wie „Augenvital“ oder „Taxofit“ sind empfehlenswert.
- Vermeiden Sie starke Gewichtszunahme.
Bewegung
- Treiben Sie regelmäßig Sport – mindestens dreimal pro Woche für 45 Minuten. Das bringt den Kreislauf (Mikrozirkulation) in Gang.
- Regelmäßiges Schwimmen kann den Sehnerv schützen.
Stressmanagement
- Bedenken Sie: Angst und Stress beschleunigen den Sehverlust.
- Nutzen Sie Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen, um Stress abzubauen.
- Auch eine Psychotherapie kann helfen, mit Stress umzugehen, besonders bei zwanghaften Perfektionisten.
Augenpflege
- Befolgen Sie die Empfehlungen Ihres Augenarztes und nehmen Sie Ihre Medikamente regelmäßig ein.
- Gehen Sie regelmäßig zur Augenkontrolle – vor dem 65. Geburtstag alle zwei bis fünf Jahre, danach etwa alle ein bis zwei Jahre.
- Vermeiden Sie Rauchen.
- Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum auf ein Minimum.
Weitere Tipps
- Schlafen Sie ausreichend.
- Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung in Ihrem Zuhause.
- Tragen Sie eine Sonnenbrille mit UV-Schutz.
- Nehmen Sie an einem Low-Vision-Mobilitätstraining teil.
- Erwägen Sie Sehtraining und/oder eine Behandlung mit Hirnstimulation.
- Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen in einer Selbsthilfegruppe aus.
Stress ist ein Risikofaktor
Viele Patienten berichten von einer starken Belastung durch Angstzustände, Jobverlust oder finanzielle Sorgen mit dem Auftreten ihrer Sehprobleme. Stress kann die Blutgefäße im Auge verengen und die Mikrozirkulation stören, was zu einer Unterversorgung der Nervenzellen mit Energie (Sauerstoff) führen kann. Daher ist ein effektives Stressmanagement ein wichtiger Bestandteil der Selbsthilfe bei Glaukom.
Der ganzheitliche Ansatz
Betrachten Sie Ihre Erkrankung ganzheitlich und beziehen Sie neben medizinischen Aspekten auch psychologische, soziale und Lifestyle-Faktoren in Ihr Krankheitsmanagement ein. Achten Sie auf Ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden. Wenn Sie glücklich und zufrieden sind, lieben auch Ihre Augen Sie wieder.
Lebensqualität durch Akzeptanz der Krankheit wieder gewinnen
Auch wenn ein Glaukom eine Herausforderung darstellt, können Sie durch einen gesunden Lebensstil und eine aktive Auseinandersetzung mit Ihrer Erkrankung dazu beitragen, Ihr Sehvermögen zu erhalten und Ihre Lebensqualität zu verbessern. Werden Sie nicht Sklave Ihrer Angst und akzeptieren Sie Ihren Sehverlust. Akzeptanz bedeutet nicht, die Suche nach Lösungen einzustellen.

