Sehbehinderung und Erblindung: Ursachen & Behandlung SAVIR GmbH

Was versteht man unter einer Sehbehinderung?

Wer unter einer Sehbehinderung leidet, kann nur noch eingeschränkt sehen und sich daher auch schlecht orientieren. Es gibt verschiedene Ausprägungen einer Sehbehinderung, an deren Ende im schlimmsten Fall die Blindheit steht.
Dabei gilt nach einer medizinischen Messung durch den Ophthalmologen (Augenarzt) als sehbehindert, wer weder mit einer Brille noch mit Kontaktlinsen eine normale Sehfunktion erreichen kann. Ein weiteres Kriterium ist die Sehschärfe, im Fachbegriff „Visus“ genannt.
Sehbehinderungen treten häufig im Alter auf und können den Alltag der Betroffenen schwer belasten. Sie haben Schwierigkeiten beim Lesen, Gesichter erkennen oder mit der räumlichen Orientierung.

Prof. Bernhard Sabel

„Die Optimierung der Sehrestleistung ist eine ganzheitliche Ergänzung zu augenärztlichen Therapie­verfahren wie Augentropfen oder OPs. Wir machen da weiter, wo die Augenheilkunde aufhört. Wir kombinieren schulmedizinische Wissenschaft mit Erkenntnissen aus der modernen Hirnforschung und Verfahren der traditionellen Medizin.“

Definition von Sehbehinderung und Blindheit

In Deutschland gibt es gesetzliche Definitionen von Sehbehinderungen und Blindheit. Sie unterliegen dem Sozialrecht und werden durch den Grad der Behinderung in Prozenten eingestuft. Wer zum Beispiel einen Gegenstand erst aus zehn Metern Entfernung erkennen kann, den ein normal Sehender schon aus einer Entfernung von einhundert Metern sieht, dessen Sehschärfe liegt statt bei 100 Prozent nur bei 10 Prozent. Die Sehschärfe (Visus) beträgt dann 0,1. Eine Sehschärfe von unter 0,05 gilt als hochgradige Sehbehinderung. Liegt nur noch eine Sehschärfe von 0,02 vor, gilt der Betroffene als blind.

Das gilt auch, wenn das Gesichtsfeld auf höchstens 5 Grad eingeschränkt ist. Dabei kann es durchaus noch zu einem Restsehvermögen kommen, bei dem nur noch grobe Formen (zum Beispiel große Buchstaben) wahrgenommen werden oder auch nur Hell-Dunkel.


Meist liegen Beeinträchtigungen durch Gesichtsfeldausfälle vor. Dann kann ein Mensch selbst dann als blind gelten, wenn er eigentlich im zentralen Teil des Gesichtsfeldes noch einen guten Visuswert hat.

Sehbehinderung nach der WHO

Erreicht ein Sehbehinderter mit dem 18. Lebensjahr das Erwachsenenalter, hat er nur noch dann einen Anspruch auf Kostenübernahme für Sehhilfe-Geräte (z.B. Lesegerät), wenn er an einer Sehschwäche oder Form von Blindheit leidet, die auf beiden Augen der Stufe 1 der von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen Klassifikation entspricht. Sie liegt dann vor, wenn selbst mit der bestmöglichen Korrektur nur noch eine Sehschärfe von 0,3 bis 0,1 erreicht werden kann.
Von dieser Regelung sind Krankenversicherte betroffen, die auf beiden Augen fast blind oder ganz blind sind oder solche, die nur auf einem Auge blind sind und auf dem anderen Auge nur sehr eingeschränkt sehen können.

Sehbehinderung B1 bis B 3

Diese Klassifizierung einer Sehbehinderung ist nur wichtig für aktive Sportler paralympischer Sportarten wie Para Leichtathletik, Blindenfußball, Para Rudern etc. Die sehbehinderten Athleten werden dabei ausschließlich von einem Augenarzt (Ophthalmologen) klassifiziert und in die jeweilige Startklasse eingeteilt.
Die Startklasse B1 ist nur für Vollblinde. Die Athleten dürfen in beiden Augen keinerlei Lichtempfindung mehr aufweisen. Bei B2 haben die Athleten noch einen geringen Sehrest und bei B3 gelten sie lediglich als sehbehindert.
Die Regelungen sind sehr streng, denn bei den Klasseneinteilungen wird die Sehschärfe des besseren Auges bei einer bestmöglichen Korrektur berücksichtigt.

Individuelle Arten von Sehbehinderungen

Sehbehinderungen äußern sich in den verschiedensten Arten: Einschränkungen des Gesichtsfeldes (Röhrengesichtsfeld), Nachtblindheit, Farbfehlsichtigkeit, Gesichtsfeldausfälle, Blendempfindlichkeiten oder starke Einschränkungen des Sehvermögens. Selbst bei ähnlichen Diagnosen können sie sich unterschiedlich auf die Betroffenen auswirken. Auch Menschen, die an der gleichen Augenerkrankung leiden und objektiv gemessen die gleiche Sehkraft haben, zeigen zum Teil erhebliche Unterschiede in der Wahrnehmung dessen, was sie subjektiv sehen können. Sie kommen dementsprechend mit den Auswirkungen ihrer Behinderung unterschiedlich gut zurecht. Es gibt Menschen, die ihre Einschränkungen gut bewältigen oder auch kompensieren können. Wer sich zwanghaft an dem Glauben festhält, dass man nur glücklich und zufrieden sein kann, wenn man „normal“ gut sieht, bewältigt die Sehbehinderung eher schlecht. Dieser Weg führt nur zu Enttäuschungen, Ängsten, Gram und vielleicht sogar Wut.

Was kann zu Sehbehinderungen oder einer Erblindung führen?

Im Laufe eines Lebens kann das visuelle System durch unterschiedliche Ursachen gestört werden, sei es aus genetischen Gründen oder aufgrund von Unfällen oder Erkrankungen.


Als Hauptursachen für Sehbehinderungen gelten vor allem die klassischen Augenerkrankungen wie Katarakt (Grauer Star), diabetische Retinopathie, Makuladegeneration (AMD) oder Glaukom, die langsam fortschreitend zu Sehbehinderungen bis zur Blindheit führen können. Auch neurologische Erkrankungen, wie sie nach einem Schlaganfall (Apoplex, auch Hirninfarkt oder Hirnschlag bezeichnet), einem Schädel-Hirn-Trauma oder einem Tumor auftreten können, führen oft zu einem Sehverlust.


Weltweit gibt es rund 37 Millionen Menschen, die blind sind. Von ihnen leben 90 Prozent in den sogenannten Entwicklungsländern. Drei Viertel ihrer Erkrankungen wären vermeidbar, denn als häufigste Erblindungsursache gilt der Graue Star (Katarakt), gefolgt vom grünen Star, dem Glaukom und der altersbedingten Makuladegeneration (AMD).

Glaukom

Der Begriff Glaukom fasst Erkrankungen des Auges zusammen, die mit einem erhöhten Augeninnendruck oder einer Regulationsstörung der Durchblutung einhergehen. Sie können zur Erblindung führen, wenn sie nicht behandelt werden. Eine komplette Erblindung („schwarzblind“) ist in den entwickelten Länder aber eher selten.

Hier finden Sie weitere Informationen zu Glaukom (Grüner Star)

Altersbedingte Makuladegeneration, AMD

Die Makuladegeneration (AMD) ist eine degenerative Erkrankung der Macula lutea in der Netzhaut des Auges, die auch gelber Fleck genannt wird. Sie kommt vor allem ab einem Alter von 65 Jahren vor und führt zu einem Sehverlust, der immer weiter fortschreitet.


Hier ist vor allem der zentrale Bereich der Netzhaut gestört, wobei der periphere Randbereich des Gesichtsfeldes meist erhalten bleibt. Die AMD ist eine der häufigsten Ursachen der Erblindung, wobei Frauen und Männer gleich häufig betroffen sind. Als mögliche Auslöser der Erkrankung gelten neben der genetischen Prädisposition auch der Nikotinabusus sowie eine intensive Sonnenbestrahlung und Mangelernährung.


Hier finden Sie weitere Informationen zu Altersbedingter Makuladegeneration.

Diabetische Retinopathie

Bei einer Retinopathie wird die Netzhaut mit ihren Sehzellen nicht mehr ausreichend durchblutet, was zu einem meist schleichendem Sehverlust bis hin zur völligen Erblindung führt.

Retinitis pigmentosa (RP)

Bei der Retinopathia pigmentosa oder Retinitis pigmentosa (RP) handelt es sich um eine bislang weitgehend unheilbare Netzhautdegeneration. Sie wird in den allermeisten Fällen autosomal-rezessiv vererbt, wobei auch seltene autosomal-dominant oder gonosomal vererbte Erkrankungsformen bekannt sind.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Retinitis pigmentosa.

Weitere Ursachen von Blindheit

Jede Störung, Verletzung oder Unterbrechung des Sehsystems kann zu einer Erblindung führen und die Art des Sehlverlustes hängt davon ab, an welcher Stelle der Schaden vorliegt: an den Augenmuskeln, der Netzhaut, dem Sehnerv oder dem Gehirn. Diese Störungen können angeboren sein, wie beispielsweise bei Augenfehlbildungen oder erblichen Erkrankungen. Im Laufe des Lebens können Sehbehinderungen jedoch auch erworben werden.

Neben den bereits genannten Erkrankungen wie altersbedingte Makuladegeneration, Diabetische Retinopathie und Glaukom sind weitere häufige Ursachen für eine Blindheit der Katarakt (grauer Star), eine Netzhautablösung, Infektionen oder sogenannte vaskuläre Prozesse wie Thrombosen oder Embolien. Auch Verletzungen (Traumata) bis hin zum Verlust eines Auges oder einer Linse können zu Sehbehinderungen und Blindheit führen.

Seltene Fälle von Erblindung wurden auch nach einer Rückenoperation, einer Methanol-Vergiftung, einer Schwangerschaft und als Nebenwirkungen von bestimmten Arzneimitteln bekannt.

Kann man Blindheit heilen?

Alle eingeleiteten Therapien müssen sich nach der Ursache der Sehbehinderung beziehungsweise des Sehverlustes richten. Ein Grauer Star ist durch eine Operation behandelbar, bei allen weiteren vermeidbaren Erblindungsursachen ist es besonders wichtig, sie frühzeitig zu erkennen und entsprechende Behandlungen einzuleiten.

Die Behandlung von Sehbehinderungen

Auch hier richten sich die Behandlungsmöglichkeiten nach der Grunderkrankung. Je weiter die Sehbehinderung fortgeschritten ist, desto mehr Augenmerk wird auf die Rehabilitation gelegt. Hierdurch sollen Blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen weiterhin in die Lage versetzt werden, selbständig und eigenverantwortlich zu leben.

Mehr über die einzelnen Behandlungsmöglichkeiten der einzelnen Erkrankungen finden Sie in unseren Übersichtsartikeln altersbedingte Makuladegeneration, Diabetische Retinopathie und Glaukom.

Die Savir-Therapie bei der Behandlung von Sehbehinderungen

Sehverluste sind mit der Savir-Therapie teilweise reversibel. Bei dieser Therapie wird mittels kleiner Mikrostrom-Impulse die Durchblutung in Auge und Gehirn verbessert, so dass „schlummernde“ Nervenzellen wieder aktiviert und die noch vorhandenen optischen Reize besser verarbeitet werden können. Diese Mikrostrom-Behandlung kann das Sehvermögen von Patienten deutlich steigern, die an verschiedenen Grunderkrankungen wie altersbedingte Makuladegeneration, Diabetische Retinopathie und Glaukom leiden.


Bei einer klinischen Studie wurden 82 Patientinnen und Patienten, deren Sehleistung durch eine Schädigung des Sehnervs eingeschränkt war, für zehn Tage entweder mit Mikro­strom ­(Savir-Therapie) oder mit einer stromlosen Placebo-Therapie behandelt. Für die Mikrostrombehandlung wurden Elektroden oberhalb und neben den Augen aufgeklebt und den Patienten über die Elektroden täglich 40 Minuten lang ganz leichte Stromimpulse verabreicht.


Nach nur zehn Tagen Mikrostromtherapie verbesserte sich bei zwei Dritteln der Studienteilnehmer die Sehleistung deutlich, da sich das Neuronen-Netzwerk im Gehirn der Sehbehinderten wieder erholt hatte. Auch die Durchblutung des Gehirns verbesserte sich. So konnte beispielsweise der visuelle Cortex im Hinterkopf wieder Signale mit dem Frontalcortex im Stirnbereich austauschen, um aus dem Sehimpulsen der Augen wieder sinnhafte Bilder zu erzeugen.


Obwohl der Schaden am Sehnervs zuvor als irreparabel angesehen worden war, konnten Patienten durch die Behandlung wieder besser sehen. Die Therapie hatte einfach „schlummernde“ Neuronen wieder aktiviert.


Es gibt kaum Risiken und Nebenwirkungen der Savir-Therapie. Bei über 2.000 Patienten wurde bislang kein einziges Ereignis schwerwiegender Störungen beobachtet. Die dort verwendeten Stromimpulse sind so schwach, dass sie kaum auf der Haut gespürt werden und im Übrigen auch deutlich geringer sind als die eines Herzschrittmachers. Eventuell bemerken die Patienten bei geschlossenen Augen während der Behandlung kurze Lichtblitze.

Sehhilfen für Sehbehinderte

Je nach Grad der Sehbehinderung können auch Sehhilfen (Brillen) zum Einsatz kommen. Sie müssen vom Optiker individuell auf den sehbehinderten Träger angepasst werden.


Als indirekte Sehhilfe können auch Kontraste gelten! So sollten die Räume, Möbel und Einrichtungsgegenstände von Sehbehinderten kontrastreich sein, weil es den Betroffenen damit leichter fällt, sich zu orientieren. Gleichmäßige und blendfreie Lichtquellen und zusätzliche, punktuell einsetzbare Lampen unterstützen zusätzlich. Hier sind Kaltlichtleuten mit hoher Leuchtstärke Halogenlampen vorzuziehen.

Wie kann ich Sehbehinderten helfen?

145.000 Blinde gibt es derzeit allein in Deutschland, jährlich kommen rund 10.000 Neuerblindungen hinzu. 60 Prozent der Betroffenen sind über 60 Jahre alt, 38 Prozent über 80 Jahre.


Sehbehinderungen werden von Außenstehenden nicht immer gleich erkannt, denn selbst Menschen, die per Definition blind sind, gehen oft ohne gelbe Armbinde oder einen Blindenstock aus dem Haus. Blinden ist es auch möglich, mit einer Lupe zu lesen oder mit Hilfe eines Spezialgeräts einen Computer zu bedienen.


Viele Sehbehinderte sind sehr mobil und kommen im Alltag gut zurecht. In manchen Dingen brauchen sie aber Unterstützung. Sehbehinderte können beispielsweise Handschriften kaum entziffern. Wenn Sie ihnen Nachrichten schreiben, dann mit einem dicken schwarzen Stift auf weißem Papier und in Druckbuchstaben.


Viele Dinge, die für normal Sehende ganz einfach sind, fordern Sehbehinderten eine hohe Konzentration ab. Gesichter oder Gesten zu erkennen, jemandem in die Augen sehen – all das schwer bis unmöglich sein. Das sollten Sie im Umgang mit Sehbehinderten bedenken.

Simulationsbrillen für Sehbehinderungen

Wer sich in einen Blinden hineinversetzen möchte, kann sich eine Simulationsbrille kaufen. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen, die unterschiedliche Augenerkrankungen und Sehbehinderungen simulieren.

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